Liebe Luppenauer (und Wallendorfer) Einwohnerinnen und Einwohner,
groß war die Aufregung als Sie die Mitteilung des ZWA Bad Dürrenberg [ZWA] zur rückwirkenden Erhöhung der Abwasserpreise in ihren Händen hielten. Mit einer so starken Erhöhung der Gebühren von ca. 30% (Netto) hatte man nicht gerechnet. „Hier wird eine Monopolstellung ausgenutzt. Die verlustigen Derivatgeschäfte müssen wir nun nochmals bezahlen.“ Diese und ähnliche Äußerungen machten die Runde. Der CDU-Ortsverband mit den Ortschaftsräten von Wallendorf und Luppenau sahen sich in der Pflicht und hatten kurzerhand für den 08.09. eine Informationsveranstaltung initiiert. Wie es der Zufall so wollte, war an diesem Tag Herr Franz-Xaver Kunert (Verbandsgeschäftsführer des ZWA) stolzer Vater geworden. Das schöne und für ihn wichtigere Ereignis hatte für die Veranstaltung den Nachteil, dass an diesem Abend die aussagekräftigste Person des ZWA fehlte. Als Vertreter kamen Frau Hoffmann (Kaufmännische Leiterin des ZWA) und Herr Appelt (unabhängig eingesetzter Kalkulator von Pro2000 GmbH). Nach der Veranstaltung zeigten sich viele Besucher enttäuscht. Man sei mit wenig Konkretem aus der Veranstaltung herausgegangen. „Woher kommt nun genau die 30%ige Erhöhung im relativ kurzen Kalkulationszeitraum von drei Jahren?“ Diese Frage wurde mehrmals gestellt. Kalkulationsbeispiele, welche die abgegebenen Erklärungen des ZWA zur Erhöhung hätten begründen können, blieben aus. „Die entstandenen Verluste durch die Derivatgeschäfte wurden bei der Kalkulation der neuen Abwassergebühren nicht berücksichtigt. Das wäre so auch nicht erlaubt gewesen.“ Das war eine klare Aussage von Herrn Appelt, aber auch hier stand im Fortgang der Veranstaltung berechtigter Zweifel im Raum, ob nicht indirekt doch der Bürger dafür zahlen muss. Ich selbst gebe der Hoffnung Ausdruck, dass die Grundprinzipien der Gebührenkalkulation: Erforderlichkeit, Betriebsbezogenheit und Periodengerechtigkeit mittlerweile einer ordentlichen Prüfung unterliegen und das Kostendeckungsgebot strikt eingehalten wird.
Am 1. September wurde in der Einheitsgemeinde der Entwurf zum Haushaltsplan 2021 eingebracht. Mit einem Jahresfehlbetrag von rund 3,8 Mio. Euro geht dieser nun in die Haushaltsdiskussionen. Luppenau wird in Sachen Investitionen (mal wieder) leer ausgehen. Prinzipiell wurden viele Investitionsvorhaben in ihrem zeitlichen Verlauf nach hinten verschoben oder gar gestrichen. Auch die sog. freiwilligen Mittel für das kulturelle Leben in den Ortschaften stehen nicht im Entwurf. Die Gespräche in den Fraktionen und Ausschüssen werden demnächst Klarheit bringen, wo der Sparwille berechtigt ist und wo nicht, wo es weiteren Spielraum für Einsparungen gibt und wie man zusätzliche Einnahmen generieren kann.
Wie in den vorangegangen zwei Jahren hatten wir einen heißen Sommer. Dementsprechend war die Resonanz an den Seen wieder groß. Mittlerweile hatte Schkopau eine Badeordnung erlassen, trotzdem taten sich die gleichen Probleme auf, wie im letzten Jahr. Ein großes Ärgernis hierbei sind die Pkws, welche unsere schmalen verkehrsberuhigten Straßen (sogenannte Spielstraßen) über das erträgliche Maß frequentieren und die für Luppenau vorgesehenen Parkplätze inklusive unerlaubter Freiflächen zuparken. Hier muss zukünftig unbedingt etwas getan werden. Die anstehende Diskussion zur Änderung des Regionalen Teilgebietsentwicklungsprogramms (TEP) für den Planungsraum Merseburg Ost bietet die Grundlage zu einem Parkplatzkonzept speziell für die Besucher des Luppenauer und Wallendorfer Strandbereichs.
Zum Thema Parkplätze am Löpitzer Schloss konnte nach längerem Hin und Her eine Lösung gefunden werden. Das Parken ist nun, mit Ausnahme der Behindertenparkfläche, für jeden erlaubt. Bei größeren Veranstaltungen im Schloss können aber Parkflächen für diesen Zweck abgesperrt werden. Die Mitglieder der Feuerwehr könnten bei Einsätzen auf der nicht explizit als Parkfläche gekennzeichneten mit Kunststoffgitter versehenen Schotter/Rasenfläche gegenüber dem Frido parken. An dieser Stelle möchte ich noch einmal ausdrücklich darauf hinweisen, dass die öffentlichen Parkplätze für alle Einwohner, Anlieger und Besucher des Ortes gleichermaßen vorgesehen sind und es sich nicht um Privatparkplätze handelt!
Mit dem Verein Neue Wege Miteinander [NWM]gab es ein Gespräch zum Fortgang der Arbeiten zur Außengestaltung der Freifläche hinter der Pilgerherberge Frido sowie dessen Vereinsarbeit hier in Luppenau. Nach Aussage NWM verzögerte sich der Beginn durch eine verspätete Baufreigabe vom Bauamt und durch die Folgen der Corona-Schutzmaßnahmen. „Mit der geringen Anzahl der Vereinsmitglieder und in der Zusammenarbeit mit der PEM (Personalentwicklungs und -management GmbH) ist es nicht so leicht und selbstverständlich zu bewerkstelligen. Man ist aber an der Ausführung dran. Die Bereitstellung des ganz speziellen Splitts für den Bocciaplatz hatte viel Zeit gekostet; er wurde aber mittlerweile geliefert. …“ Auf eine Antwort auf die Frage, wann genau die Arbeiten abgeschlossen sind, konnte der Verein sich aber nicht festlegen.
Am 13.09. fand der Tag des offenen Denkmals in der Kirche zu Lössen statt. Mit kleinem aber feinem Programm und Köstlichkeiten für den Gaumen war es trotz der bestehenden Corona-Schutzmaßnahmen eine sehr schöne und gelungene Veranstaltung. Die Seniorenweihnachtsfeier wird dieses Jahr wegen der Maßnahmen zur Corona-Eindämmung und wegen fehlender Finanzzuwendungen ausfallen (müssen). Für unsere traditionellen Weihnachtsmärkte in den Ortsteilen Löpitz und Lössen hoffe ich auf einen günstigen Verlauf der Corona-Pandemie.
Mit Erscheinen des Artikels ist die 9. Sitzung des Ortschaftsrates bereits Geschichte. Im Dezember findet bereits die letzte OR-Sitzung des Jahres statt.
Das Bürgerbüro ist coronabedingt immer noch geschlossen. Bitte nutzen Sie bei Bedarf die Kontaktdaten per E-Mail (luppenau@gemeinde-schkopau.de) und Telefon (Mailbox 03461-231307) oder sprechen Sie uns, die Mitglieder des OR, einfach an.
Steffen Wilhelm
Ortsbürgermeister Luppenau
